Um den hohen Energiepreisen entgegenzuwirken ist eine Ausweitung des Energieangebots entscheidend. Großes Potenzial hierfür berge die Bioenergie. Um dieses Potenzial zu nutzen, brauche es jedoch endlich verlässliche politische Vorgaben, so das gemeinsame Fazit des CDU-Bundestagsabgeordneten Yannick Bury, der Anlagenbetreiber Andreas und Herbert Binder und Forchheims Bürgermeister Christian Pickhardt beim gemeinsamen Besuch der Anlage in Forchheim. 3.600 Kilowatt Strom werden in der Anlage in Forchheim mittlerweile pro Stunde produziert. Eine Tonne Biomasse würde dabei für 460 Kilowattstunden benötigt, so Herbert Binder. Der Vorteil gegenüber den anderen erneuerbaren Energien sei die Regelbarkeit. Die Anlage könne je nach Bedarf im Stromnetz hoch- und runtergefahren werden und damit die Zeiten ausgleichen, in denen der Strombedarf besonders hoch oder die Einspeisung aus Windkraft und Photovoltaik besonders niedrig sei. Dem gegenüber stünden erhebliche Investitionskosten in die Anlage, insbesondere wenn es um Modernisierungen geht. Diese rechneten sich zwar, entscheidend seien dafür aber die politischen Rahmenbedingungen, die verlässlich sein müssten, ergänzt Andreas Binder. “Leider behandelt die Ampelkoalition die Bioenergie stiefmütterlich und lässt hier erhebliche Potenziale zur Energiegewinnung bewusst ungenutzt”, so Yannick Bury. Lange habe sich die Koalition dagegen gesträubt, den sogenannten “Biomassedeckel”, eine Begrenzung der Produktionskapazitäten, aufzuheben. “Am Ende wurde dann zwar der Deckel im EEG aufgehoben, der Deckel im Baurecht und damit die faktische Begrenzung der Bioenergie jedoch beibehalten”, so der Abgeordnete. Sorgen machten zudem neue EU-Vorgaben: Die Treibhausgasemissionen bestehender Anlagen müssen künftig nicht nur aktuell, sondern zusätzlich auf Jahre rückwirkend nachgewiesen werden, was erhebliche Kosten für die Betreiber nach sich ziehen könne. Problematisch sei dies gerade für ältere Anlagen. Denn vor Jahren gab es anders als heute noch gar keine Technologie zur Abscheidung von Emissionen. “Leider hat sich die Ampelregierung mit der Forderung des rückwirkenden Nachweises in Brüssel gegen das EU-Parlament durchgesetzt”, berichtet Yannick Bury. Für viele Betreiber von Biogasanlagen sei nun unklar, welche Kosten auf sie zukommen und ob neue Investitionen dann noch finanzierbar sind, so der Abgeordnete.