Als Teil der deutschen Delegation nahm auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Yannick Bury an der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank teil, die die vergangenen Tage in Washington, D.C. stattfand. Der weltweiten Inflation entgegenzuwirken hatte bei dem Treffen Priorität, so der Haushalts- und Finanzpolitiker der CDU.
„Wir waren uns mit allen unserer Gesprächspartner einig, dass die Notenbanken in der aktuellen Situation die Zinsen anheben müssen, um die Nachfrage und damit die Preise zu bremsen”, so Bury. Gleichzeitig müsse man auch die Staatshaushalte auf Inflationsbekämpfung ausrichten. „Zielgerichtet Bürger und Unternehmen entlasten, aber keine zusätzliche staatliche Nachfrage schaffen ist das Gebot der Stunde”, erklärt Bury in einem ersten Kommentar nach der Tagung.
Dabei würde auf Deutschland teilweise auch kritisch geblickt: „Es herrscht international die Sorge, dass durch die Rekordschulden der Bundesregierung die Nachfrage und damit die Inflation steigen könnte. Zudem werden darum wohl auch die Zinsen auf deutsche Staatsanleihen ansteigen. Da Deutschland der Stabilitätsanker der EU ist bedeutet das, dass auch die Zinsen für andere EU-Staaten ansteigen könnten”, erklärte der Abgeordnete. Dies könne destabilisierend auf die Eurozone wirken. Auch Entwicklungsländer außerhalb Europas könnten von dieser Entwicklung hart getroffen werden. „Es ist darum entscheidend, dass Deutschland schnell auf Stabilität setzt und zu einer soliden Haushaltspolitik zurückkehrt”, so Bury.
Neben Inflation und Schulden macht in Washington vor allem die wirtschaftliche Abhängigkeit von China Sorgen. Das gelte besonders für Deutschland. Bury: „Alle meine Gesprächspartner haben angemahnt, diese Abhängigkeiten zu reduzieren und stärker auf diversifizierte Liefer- und Absatzketten zu setzen. Damit uns, nach der Erfahrung mit Russland, nicht in einigen Jahren die Folgen der Marktabhängigkeit von China ebenso hart trifft.”