In der Region Südbaden herrscht statistisch gesehen Vollbeschäftigung. Dennoch gibt es Menschen, die als Langzeitarbeitslose an den regulären Arbeitsmarkt herangeführt und dafür qualifiziert werden müssen. Dieser Aufgabe kommen die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften wie 48 Grad Süd, die WABE oder die Neue Arbeit Lahr nach. Da der Bund die Finanzmittel für diese Maßnahmen gekürzt hat, tauschten sich die Geschäftsführer der Gesellschaften mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Yannick Bury aus.

“Die Ampelkoalition wollte die Mittel zur Qualifizierung bundesweit um 600 Millionen Euro kürzen”, so Yannick Bury. In den Haushaltsverhandlungen im Bundestag sei es gelungen, dass diese Kürzung nun deutlich geringer ausfällt. “Trotzdem wird der Haushaltsansatz im nächsten Jahr bundesweit um 300 Millionen Euro niedriger sein als zuvor”, so der Haushalts- und Finanzpolitiker. Das Problem sei, dass die Mittel regional sehr unterschiedlich abfließen würden, so Bury. Während in Südbaden, wo Vollbeschäftigung herrsche, das Geld kaum ausreiche um Menschen zu qualifizieren, flössen die Mittel in anderen Regionen kaum ab. “Ziel muss es jetzt sein, dass das Geld, was andernorts nicht gebraucht wird, im laufenden Jahr dahin umgelenkt werden kann, wo es nicht reicht”, so der Abgeordnete.

Djahan Salar, Geschäftsführer der NAL, der zu dem Treffen eingeladen hatte, bekräftigte die angespannte Situation vor Ort: “Wir könnten deutlich mehr Menschen beschäftigen und qualifizieren, müssen aktuell aber Programme zurückfahren. Andernorts werden Projekte sogar komplett gestrichen“, so Salar. Darum sei eine Lösung, bei der Mittel unterjährig umverteilt werden können nötig, damit die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften in der Region ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen könnten.