Im Rahmen seiner Wahlkreistour zum Thema Innovation in der Region besuchte der CDU-Bundestagsabgeordnete Yannick Bury am vergangenen Montag das Ettenheimer Start-up Captana. Er wolle sich vor Ort bei Innovationstreibern in der Region ein Bild machen, welche Weichenstellungen nötig sind, um die Region für innovative Unternehmen attraktiv zu halten, so Bury im Gespräch mit den Geschäftsführern Michael Unmüßig und Thomas Schwarz sowie Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Dazu war er bei der Captana GmbH genau richtig. Die Captana GmbH baut eine weltweit vernetzte Cloud-Plattform für den Einzelhandel auf, bei der durch Kameratechnik die genauen Bestände erfasst werden. Damit können Händler alle Prozesse im Einkauf und Verkauf aufeinander abstimmen, sowohl im stationären Geschäft als auch im Online-Shop. Einer der ersten Kunden ist die Baumarktkette Hornbach. Zu den Großkunden des Mutterkonzerns SES-imagotag gehören führende Handelsketten wie Rewe International, Edeka, Media Markt oder die Schweizer Handelskette Coop. “Captana ist damit schon heute einer Innovationstreiber im Bereich Künstliche Intelligenz und Bildverarbeitung für den Handel”, so Michael Unmüßig.

Yannick Bury zeigte sich beeindruckt von der Innovationstätigkeit bei Captana, erkundigte sich jedoch auch nach den Hemmnissen, denen sich das innovative Unternehmen in der Region ausgesetzt sieht. Größtes Hindernis für das Unternehmen sei die Gewinnung hochqualifizierter Fachkräfte, so Unmüßig und Schwarz. In der Region habe man mit der Universität Freiburg und der Hochschule Offenburg zwar das Glück, in der Nähe zweier Talentschmieden für Berufe im digitalen Bereich zu sitzen. Dennoch würde die Zahl der Absolventen gerade im IT-Bereich zurückgehen. Ein weiteres Thema des Gesprächs war eine zunehmende Abhängigkeit von China, der mittlerweile auch Teile des Mittelstandes ausgesetzt sind. Man war sich einig, dass darin ein langfristiges Risiko, besonders für hochinnovative Unternehmen liege. “Wir müssen höllisch aufpassen, dass nach der Energieabhängigkeit von Russland eine einseitige Abhängigkeit unserer Lieferketten von China nicht das nächste große Problem wird”, so Yannick Bury.